Conny, die mutige Jungautorin
Wie eine rothaarige Heldin ihre Ängste besiegte und tausende Geschichten verkaufte
Es war einmal eine junge Frau namens Conny. Sie hatte feuerrotes Haar, das sehr gut zu ihrer lebendigen Persönlichkeit passte. Meist trug sie ihr Haar zu einem wippenden Pferdeschwanz gebunden.
Conny hatte eine große Leidenschaft für das Schreiben und hatte gerade zwei wunderschöne Bücher voller zauberhafter Märchen für Kinder fertiggestellt.
Conny war von ihren eigenen Kreationen begeistert und beschloss, von jedem Buch tausend Exemplare drucken zu lassen, um diese dann zu verkaufen.
Insgeheim träumte sie davon, ihre Geschichten mit vielen Kindern auf der ganzen Welt zu teilen, damit diese einen Augenblick lang so hoffnungsvoll träumen konnten wie sie selbst.
Doch als die Bücherkisten an ihrer Haustür eintrafen, verwandelte sich Connys Aufregung plötzlich in großen Zweifel. Sie begann sich ernstliche Sorgen zu machen, ob ihre Märchen auch wirklich gut genug waren. Was, wenn die Kinder die Geschichten nicht mochten?
Besorgniserregende Gedanken erfüllten ihren Geist, machten die junge Frau traurig und ließen jedes Wort, das sie geschrieben hatte, in Frage stellen.
„Was ist, wenn die Kinder sie nicht leiden können?“, fragte sie sich und biss sich nervös auf die Lippe.
Zweifelnd und verängstigt konnte sich Conny nicht dazu durchringen, ihre Bücher anzubieten und zu verkaufen.
Aus Tagen wurden Wochen und Connys Sorgen wuchsen, denn sie konnte sich noch immer nicht aufraffen etwas für den Verkauf ihrer Bücher zu tun.
Die junge Autorin machte sich wirklich viele Gedanken und erkannte, dass sie durch den Verzicht auf den Verkauf ihrer Bücher in eine schwierige finanzielle Situation geraten war.
Die Kosten für den Druck der tausend Exemplare hatten ihre Finanzen doch arg belastet. Conny spürte eine schwere Last auf ihrer Brust, als sie an das investierte Geld und die schwierige Situation dachte, in der sie sich nun befand. Ursprünglich war es ja so gedacht, dass das Geld relativ schnell wieder herein kam. Aber kein Verkauf – keine Einnahmen!
Conny wusste tief in ihrem Inneren, dass sie ihre Einstellung ändern musste. Sie erkannte, dass es nicht nur darum ging, ihre Bücher zu verkaufen, sondern auch darum, an sich selbst und ihre Werke zu glauben. Das eine schien ohne das andere nicht zu funktionieren.
Sie musste selbstbewusster werden, über ihren Schatten springen und ihren einzigartigen Schreibstil annehmen. Vielleicht gab es mal jemanden, der ihn nicht mochte, aber bestimmt gab es auch Menschen, die ihn mochten. Und das musste sie herausfinden!
Mit Entschlossenheit im Herzen machte sich Conny auf den Weg, ihre Selbstzweifel und Ängste endlich zu überwinden.
Conny erkundete verschiedene Möglichkeiten, ihr Selbstvertrauen zu stärken.
Sie schloss sich als erstes einer Schreibgruppe an, in der sie ihre Geschichten teilen und Feedback von anderen Autoren erhalten konnte.
Sie besuchte auch Workshops zum Geschichtenerzählen und studierte in ihrer Freizeit die Werke bereits renommierter Autoren.
Und schon bald startete Conny sogar einen Blog, in dem sie regelmäßig über ihre Erfahrungen schrieb, Ausschnitte aus ihren Märchen teilte und andere dazu einlud, ihre Gedanken und Meinungen zu teilen. Bald schon hatte sie eine Menge Autoren-Freundinnen gefunden.
Jeder Schritt, den sie machte, stärkte ihr Selbstvertrauen und ließ sie mehr und mehr daran glauben, auf dem Weg ins Autorinnen-Dasein zu sein.
Eines Tages, während sie tief in Gedanken versunken war, kam Conny eine grandiose Idee. Sie erkannte nämlich, dass sie mit einem kleinen Trick ihre Angst vor dem Verkauf der Bücher überwinden konnte.
Anstatt die Bücher und Geschichten als ihre eigenen Kreationen zu präsentieren, beschloss Conny, sich als eine Art „Botin“ zu sehen, die den Menschen die magischen Geschichten aus einem verborgenen Land überbringt.
Auf diese Weise konnte sie ihre bezaubernden Geschichten teilen, ohne die Last von Selbstzweifeln zu verspüren.
Conny sammelte ihre Bücher ein, holte tief Luft und baute auf dem örtlichen Jahrmarkt einen gemütlichen Bücher-Stand auf.
Während Kinder mit ihren Eltern vorbeikamen, erzählte sie voller Begeisterung die fesselnden Geschichten über ferne Länder, tapfere Helden und fantastische Erlebnisse.
Mit jeder Geschichte, die sie erzählte, spürte Conny, wie ihr Selbstvertrauen wuchs. Die Menschen hörten ihr gebannt zu und klatschten sogar Applaus. Das ließ Connys Herz jedes Mal ein bisschen höher schlagen.
Und bevor sie sich recht versah, hatte jedes einzelne Buch ein liebevolles, neues Zuhause bei einem glücklichen Leser gefunden. Am Ende des Tages war Conny überwältigt vom Glück.
Als Conny Zuhause den Stapel Münzen zählte, den sie durch den Verkauf ihrer Bücher verdient hatte, überkam sie eine Welle der Freude.
Sie hatte verstanden, dass ihre Geschichten die Herzen vieler berührt hatten. Und mehr noch: Sie hatten in unzählige Gesichter ein sanftes Lächeln des Erkennens gezaubert.
Connys Weg zu mehr Selbstvertrauen hatte nicht nur ihre finanzielle Situation verändert, sondern sie selbst auch mit einem Gefühl der Erfüllung und Bestimmung erfüllt. Wie gut, dass sie sich auf den Weg gemacht hatte!
Von diesem Tag an glaubte sie an die Magie ihrer Worte und die ungeheure Wirksamkeit ihrer Vorstellungskraft.
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